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Podcast mit Bodo Janssen: “Es kommt nicht drauf an, was du vorfindest, sondern was du draus machst!”

Podcast mit Bodo Janssen: “Es kommt nicht drauf an, was du vorfindest, sondern was du draus machst!”

In der heutigen Folge meines Podcasts unterhalte ich mich mit Bodo Janssen, Geschäftsführer der Upstalsboom Hotel + Freizeit GmbH über Schlüsselmomente in seinem Leben, wegweisende Entscheidungen und seinen Weg zu einem führungs- und kulturellen Paradigmenwechsel im väterlichen Unternehmen. Bodo erzählt davon, aus welcher Haltung heraus er das Unternehmen von seinem Vater übernommen hat, was ihm im Umgang mit seinen Mitarbeitern wichtig ist und gibt spannende Einblicke in die gefeierte Kultur der Hotelgruppe, dem “Upstallsboom-Weg”.

 

 

Hier einige zentralen Aussagen aus der Folge:

 

„Als Kind schon sehnte ich mich nach Abenteuer und Freiheit. Diese Werte ziehen sich durch in meinem Leben wie ein roter Faden“

 

„Meine Eltern waren Unternehmer durch und durch – das Geschäft nahm eine zentrale Rolle bei uns ein. Viel Zeit für uns Kinder blieb nicht. Dafür hatten wir viele Freiheiten, über die ich meine Grenzen kennen lernen durfte.“

 

“Ich war so ein Momenttyp. Bis weit in die zwanziger Jahre hin habe ich mir keinerlei Gedanken über meine berufliche Zukunft gemacht”

 

“Mein Vater war mir Vorbild, weil er aus dem Nichts heraus etwas geschaffen hat.“

 

„Ein Spruch meines Vaters, der mich mein Leben lang begleitet hat: „Es kommt nicht darauf an, was du vorfindest, sondern was du daraus machst.“ Dieser Spruch hat mich geprägt und heute begegnet er mir in der Logotherapie wieder.“

 

„Gut zwei Jahre war ich mit meinem Vater zusammen in der Chefetage. Mein Part war dabei der eines Beobachtenden und Lernenden. Bis kurz vor dem Tod war ich eher Befehlsempfänger, ohne größere Verantwortung zu tragen. Das war auch gut so!“

 

„Es gibt durchaus Kontinuitäten zwischen meinem – heutigen – Verständnis von Unternehmensführung und dem meiner Eltern. Mitarbeiterbeteiligung war meinem Vater sehr wichtig. Heute würde ich sagen, die Sehnsucht ist die gleiche geblieben, nur der Weg ist neu gedacht!“

 

„Die desaströse Mitarbeiterbefragung von 2010 hat mir vor Augen geführt, dass es so nicht mehr weiter geht. Ich wusste, dass ich etwas ändern musste, nur was es war, das wusste ich nicht.“

 

„Immer wieder habe ich die Frage in mir bewegt, wofür es sich lohnt, morgens aufzustehen. Eines Tages fand ich die Antwort auf die Frage in den Augen eines Straßenmusikers. Dieser Augenblick hat einen Entscheidungsprozess in mir ausgelöst: Die Menschen bei mir im Unternehmen sollten nicht länger Mittel zum Zweck sein, sondern ich wollte Mittel zum Zweck sein, Menschen zu stärken.“

 

„Manche glauben, das Unternehmen ist da, um Mitarbeiter glücklich zu machen. Genau darum geht es uns aber nicht. Vielmehr geht es uns darum, aneinander zu wachsen”

 

„Das persönliche Leitbild spielt in unserem Unternehmen eine große Rolle. Über einen geleiteten Prozess helfen wir den Mitarbeitern, sich ihrer bewusst zu werden, „ihren Karren an einen Stern zu binden“, wie Leonardo da Vinci so schön sagt“.

 

„Die Werte aus den individuellen Leitbildprozessen sind die Grundlage für unser unternehmerisches Leitbild. Damit bewirken wir eine starke Identifizierung.“

 

„Wir Upstaalboomer arbeiten stark an unseren inneren Bildern, an denen wir uns in unserem Handeln orientieren und die uns lenken sollen.”

 

„Aktuell sind wir dabei, das Unternehmen in eine gemeinnützige Stiftung umzuwandeln. Damit möchten wir nicht zuletzt unsere Kinder von der Last befreien, sich für das Unternehmen entscheiden zu müssen. Wenn sie sich doch dafür entscheiden sollten, müssten sie sich bei den Mitarbeitern zur Wahl stellen lassen – wie der Abt im Kloster.“

 

„Meine persönliche Geschichte wird sich zukünftig noch mehr auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben fokussieren, besonders auf die Stärkung zwischenmenschlicher Beziehungen, allen voran die innerhalb meiner Familie.“